Seit Jahrhunderten prägen Streuobstwiesen unser Kultur- und Landschaftsbild als eine harmonische Form der Landwirtschaft. Sie kennzeichnen sich aus durch eine recht geringe Baumdichte, die den Bäumen die Möglichkeit gibt groß und breit zu wachsen und so für einen langfristigen Streuobstertrag zu sorgen.
Aufgrund des geringen und sehr natürlich gehaltenen Eingriffs des Menschen auf diesen Flächen, findet sich auf ihnen eine außerordentliche Tier- und Pflanzenvielfalt, die das Artenvorkommen auf üblichen landwirtschaftlich genutzten Flächen bei weitem übertrifft. Denn der Schutz und Erhalt der Streuobstwiesen beschränkt sich nicht nur auf den Erhalt alter, wohlschmeckender und vielfältiger Obstsorten, die bestimmte Regionen wiederspiegeln "sondern umfasst den gesamten Lebensraum in seiner vielfältigen Diversität".
Da die Nutzung von Pestiziden und Mineraldüngern vermieden wird, kommen Streuobstwiesen aber nicht zuletzt auch unserer Gesundheit zugute. Sie bieten sich zudem geradezu dazu an von einer Gruppe gemeinschaftlich bewirtschaftet zu werden und so Jung und Alt an die frische Luft und in Bewegung zu bringen.
Dennoch gehen die Streuobstwiesenbestände in Deutschland alarmierend zurück. Für diese wurde von 1950 bis 2010 eine Abnahme von ca. 20-30% prognostiziert. Nach den letzten Zahlen vom Jahr 2006 ausgehend sind in NRW zwischen 17.000-18.000 Hektar (überwiegend flächiger Bestand) von etwa 922.000 Hochstämmen bekannt. Neue Prognosen besagen sogar, dass zukünftig fast 50% der Bestände durch Überalterung, unterlassener Pflege, Krankheiten und Schädlingen wegfallen könnten.
⇒ Mehr Hintergrundinformationen zu Streuobstwiesen
Mit dem Projekt Netzwerk Streuobstwiesenschutz.NRW soll auf diese Problematik aufmerksam gemacht und die gegenwärtige Entwicklung gestoppt werden. Helfen Sie mit den kulturellen und landschaftlichen Wert von Streuobstwiesen zurück in das Bewusstsein der Menschen zu holen.